Die kurzfristigen Zinsen in den USA steigen und spiegeln damit die straffere Geldpolitik wider. Doch am langen Ende ziehen die Renditen nicht mit. Die immer flachere Zinsstrukturkurve ist ein Warnsignal. Dennoch ist auch Rückenwind für den Value-Stars-Index in Sicht.
Die US-Notenbank hat einen positiven Ausblick zur Entwicklung der Konjunktur und der Inflation gegeben. Trotzdem wird das Inflationsniveau insgesamt höher als erwartet bleiben, darauf hat die FED mit einer zügigeren Straffung der Geldpolitik reagiert. Das Problem dabei: Die Entwicklung der Marktzinsen in den USA passt nicht zum Optimismus der Notenbank. Sollte sich dieses Signal verstärken, könnte das zu einem Problem werden.
Stärkere Erholung mit höherer Inflation
Für das laufende Jahr hat die FED ihre Wachstumsprognose für
die USA im Dezember von 5,9 auf 5,5% reduziert, zugleich hat die
Inflationserwartung von 4,2 auf 5,3 % zugenommen. Aber es gibt größere
Fortschritte am Arbeitsmarkt, die Arbeitslosenquote soll auf nur noch 4,3 %
absinken (alte Schätzung: 4,8 %). Dieser Trend wird sich in 2022
projektionsgemäß auf 3,5 % (alt: 3,8 %) fortsetzen, verbunden mit einem
Wachstum von 4,0 % (alt: 3,8 %) und einem Inflationsrückgang auf 2,6 % (alt:
2,2 %). Die großen realwirtschaftlichen Fortschritte in Kombination mit einer
unerwartet hohen Inflation haben die US-Notenbank dazu veranlasst, die Käufe
festverzinslicher Wertpapiere schneller zurückzuführen, so dass sie im März
enden sollen, und für 2022 bereits drei Zinserhöhungen um je 0,25 % ins Visier
zu nehmen.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.

Zinsstrukturkurve entwickelt sich bedenklich
Das Problem dabei ist allerdings, dass die Entwicklung am
US-Anleihenmarkt die positive Konjunkturprognose der FED nicht wirklich stützt.
Gerade in einem Szenario mit einer höheren Inflation sollten positive
Wachstumsaussichten eigentlich zu steigenden Zinsen am langen Ende führen –
doch das Gegenteil ist seit Monaten der Fall. In den letzten Wochen sind die
Renditen für Langläufer weiter abgesackt, während die Marktzinsen am kurzen
Ende zugenommen haben. Damit wird die US-Zinsstrukturkurve immer flacher. Zwar
spiegelt sich darin vermutlich auch die Erwartung einer wieder rückläufigen
Inflation wider, eine sehr flache Kurve zeigt aber üblicherweise auch
pessimistische Wachstumserwartungen.
