Der DAX steigt und steigt, aber die Rally stützt sich nur auf einen Teil der Indexwerte, die deswegen deutliche Überhitzungsanzeichen zeigen. Der Markt ist daher reif für die Rotation, davon könnte auch der Value-Stars-Deutschland-Index profitieren.
Nachdem in der DAX-Konsolidierung seit Ende September kein Abgabedruck aufgekommen ist, ist dem Index Ende November folgerichtig mit einem kräftigen Sprung der Ausbruch auf neue Höchststände gelungen. Das steht in krassem Gegensatz zur schwierigen Lage, in der sich etliche DAX-Konzerne befinden. Damit fehlen Alternativen für die Rotation – doch die bieten sich eventuell woanders.
Einseitige Hausse lässt Bewertung steigen
Frühere Haussephasen beim DAX gingen in der Regel mit einem Boom in der Industrie einher. Davon ist aktuell nichts zu sehen, der Einkaufsmanagerindex verharrt weiterhin nah am Zyklustief. Aber die Indexzusammensetzung ist inzwischen auch viel heterogener als noch vor ein oder zwei Jahrzehnten – und die Bedeutung des internationalen Geschäfts hat stark zugenommen. Nicht umsonst zählen global stark aufgestellte Konzerne wie Siemens Energy, MTU und SAP zu den Gewinnern der letzten zwölf Monate. Aber die einseitige Hausse hat ihren Preis, so liegt das KGV24 von SAP inzwischen über 50!
Rotationsalternativen im DAX fehlen
Am DAX-Ende der Performanceliste der letzten zwölf Monate finden sich vor allem Autowerte, die mit dem großen Branchenwandel kämpfen, und Firmen mit individuellen Problemen (Bayer, Sartorius). Die Bewertungen sind hier rein optisch betrachtet zum Teil historisch günstig, aber die Anleger zweifeln derzeit am mittelfristigen Gewinnpotenzial der Unternehmen, möglicherweise zu Recht. Damit fallen die Titel für die übliche Rotation innerhalb von Index-Haussephasen aus, was erklärt, warum sich die Zuflüsse auf andere wie SAP & Co. fokussieren. Langsam, aber sicher sorgt das allerdings für abenteuerliche Bewertungsrelationen.
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