In den USA haben die Marktzinsen von Anleihen in den letzten Monaten einen neuerlichen Höhenflug hingelegt. Den Aktienmarkt hat das noch kalt gelassen – doch das könnte sich ändern.
Die Renditen 2-jähriger US-Staatsanleihen waren im letzten Oktober zeitweise auf mehr als 5 % gestiegen und haben damit insbesondere die Stimmung der Aktienanleger massiv belastet. Danach hat sich die Lage entspannt, was ein wichtiger Treiber für die Aktienrally war. Inzwischen hat sich die Inflationslage in den USA aber wieder etwas eingetrübt, die FED-Kommentare zur Zinsentwicklung fallen deutlich vorsichtiger aus und die Rendite 2-jähriger US-Papiere liegt wieder nah am Mehrjahreshoch. Ist das eine Gefahr für den Aktienmarkt?
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Temporäre Entspannung bei der Inflation
Im Spätsommer 2023 hatte die US-Inflation wieder angezogen, vom Zwischentief bei 3,0 % bis auf 3,7 % (im September). Das hat die Renditen am Rentenmarkt auf Mehrjahreshöchststände getrieben. Danach hat sich die Lage erst einmal entspannt – im Januar 2023 betrug die Inflation nur noch 3,1 % –, was dazu geführt hat, dass die FED-Führung in ihrer Projektion vom März einen Rückgang des Leitzinses von aktuell 5,25 bis 5,5 % auf 4,6 % (Mittelwert) bis Ende 2024 in Aussicht gestellt hat.
Nächster Zinsausblick dürfte pessimistischer ausfallen
Nach zwei Anstiegen in Folge lag die Inflation im März jedoch bereits wieder bei 3,5 %, die berüchtigten Zweitrundeneffekte lassen grüßen. Es ist daher möglich, dass die Preissteigerungsrate länger und deutlich über dem Notenbankziel von 2,0 % bleibt. Das FED-Gremium dürfte daher in der nächsten Projektion im Juni, wenn überhaupt, nur noch eine deutlich geringere Zinssenkung für 2024 in Aussicht stellen. Die Anleger am Rentenmarkt haben sich darauf bereits eingestellt und die Renditen von US-Staatsanleihen wieder in die Nähe der Mehrjahreshöchststände getrieben, wobei die Rally am kurzen Ende stärker war als langen Ende.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.