Für einige Monate ist der DAX nahezu sorgenfrei nach oben geklettert, damit könnte es nun vorbei sein. Doch die aktuelle Konsolidierung ist durchaus gesund, der positive Grundtrend scheint nicht gefährdet. Eine gute Nachricht – auch für den Value-Stars-Deutschland-Index.

Die Anleger waren in den letzten Monaten sehr bullish gestimmt, da es nach einer sehr schwierigen Phase endlich mal eine Zeit lang keine größeren negativen Überraschungen gegeben hat. Damit scheint es nun vorbei: Erst hat die jüngste Inflationsentwicklung in den USA die Anleger verstimmt, dann ist mit dem Raketenangriff des Iran auf Israel das Risiko einer großen Eskalation im Nahen Osten sprunghaft gestiegen. Unter Sentiment-Gesichtspunkten besteht auch jetzt noch weiteres Korrekturpotenzial.

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Positive Entwicklung im letzten Jahr

Im letzten Jahr dominierte lange Zeit die Sorge, dass auf die massiven Zinserhöhungen der Zentralbanken in Europa und den USA eine große Rezession folgt. Doch die Wirtschaft hat sich als erstaunlich robust erwiesen, vor allem in Übersee, wo das BIP in 2023 um 2,5 % zugelegt hat. In der Eurozone gab es aber auch zumindest ein Miniwachstum von 0,4 %. Gleichzeitig ist dies- wie jenseits des Atlantiks die Inflationsrate deutlich gesunken, was vor allem zur Jahreswende 2023/24 die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen stimuliert hat.

Sentiment überhitzt

Diese hoffnungsvolle Phase, in der größere negative Überraschungen ausgeblieben sind, könnte nun zu Ende gegangen sein. Ein erster Störfaktor war die Inflation, die vor allem in den USA zuletzt wieder angezogen hat, was die ersten Zinssenkungen nach hinten verschieben dürfte. Und dann hat mit dem iranischen Raketenangriff auf Israel das Risiko einer Eskalation im Nahen Osten sprunghaft zugenommen, was an dem Anstieg des Ölpreises in die Nähe der Sechsmonatshöchststände ablesbar ist (der wiederum die Inflation treiben wird). 

Die Anleger sind darauf mental nicht vorbereitet: In den letzten Monaten waren sie gemäß AAII-Umfrage durchweg sehr bullish gestimmt, woraus unter Sentiment-Gesichtspunkten ein hohes Korrekturpotenzial resultierte. Das wurde mit der jüngsten Stimmungskonsolidierung bislang nur teilweise bereinigt.

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