Der kräftige Anstieg beim Ölpreis von Ende Juni bis Mitte September hat die Inflationsgefahren wieder erhöht, ist aber ganz im Sinne der OPEC. Angesichts der Konjunkturschwäche ist das für das Kartell aber ein Ritt auf der Rasierklinge.
Mit dem zwischenzeitlichen Anstieg über 90 US-Dollar hat sich der Ölpreis als Krisenherd wieder in das Bewusstsein der Kapitalmarktakteure zurückkatapultiert. Der Versuch der OPEC, zusammen mit ihren Partnern (OPEC+) den Preisverfall zu stoppen, war damit vorerst erfolgreich. Allerdings muss das Kartell dafür Marktanteilsverluste in Kauf nehmen. Und riskiert mit dem hohen Preisniveau eine zusätzliche Belastung der Konjunktur in den Industrieländern, was sich als Bumerang erweisen könnte.
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OPEC+ kürzt drastisch
Der Preisverfall von mehr als 120 US-Dollar noch Mitte 2022 auf zwischenzeitlich weniger als 80 US-Dollar hat die OPEC und ihre Partnerländer alarmiert. Nach einer kräftigen Produktionssteigerung im Jahr 2022 rechnet die EIA damit, dass der Output von OPEC+ im laufenden Jahr um 1,4 Mio. Barrel pro Tag (mb/d) zurückgehen wird. Für 2024 erwarten die Experten eine weitere Kürzung, dann allerdings nur noch um 0,3 mb/d.
Marktlage relativ ausgeglichen
Länder außerhalb der OPEC – allen voran die USA – springen allerdings mit einer deutlichen Produktionssteigerung in die Bresche. Deren Förderung wird 2023 voraussichtlich um 2,7 mb/d zulegen, so dass das weltweite Angebot insgesamt sogar 1,3 % auf 101,3 mb/d steigt und damit etwas höher liegt als die Nachfrage (100,9 mb/d). Der Überschuss stammt aber aus den Zeiten vor den jüngsten OPEC-Kürzungen, im Moment ist die Weltproduktion etwas geringer als der Konsum, was den Preis treibt. Dieser Zustand könnte nach Einschätzung der EIA bis zum ersten Quartal 2024 anhalten. Für das gesamte nächste Jahr rechnet die Agentur aber mit einer ausgeglichenen Marktlage.
Besser als der DAX
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