Der DAX befindet sich weiter in der Schwebe, der Abwärtstrend der chinesischen Wirtschaft ist ein möglicher Belastungsfaktor für den Herbst. Der Index steht vor einer großen Richtungsentscheidung.
Das statistisch gesehen schwächere Börsenhalbjahr läuft, und gerade die Herbstmonate sind oftmals prädestiniert für Turbulenzen. Noch ist der DAX relativ stabil, aber ein mögliches Thema für eine zunehmende Unruhe liegt schon auf dem Tisch: Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft, die deutlich an Dynamik verliert und dadurch ein Problem mit ihren Schulden bekommen könnte.
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Chinesische Dynamik verfehlt Erwartungen
Zuletzt haben Chinas Wirtschaftsdaten gleich in Serie die Erwartungen verfehlt. Das Wachstum der Industrieproduktion hat sich bspw. auf bescheidene 3,7 % reduziert (Konsens-Schätzung war 4,4 %) und auch die Steigerung der Einzelhandelsumsätze ist mit 2,5 % (Schätzung: 4,5 %) sehr mau ausgefallen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den industriellen Sektor (zuletzt: 49,3 Punkte) liegt inzwischen schon seit vier Monaten unter der Wachstumsschwelle von 50, und der Indikator für den Servicebereich bewegt sich mit vier Rückgängen in Folge auf zuletzt 51,5 Punkte stramm in diese Richtung.
Chinesische Inflationsrate, Quelle: tradingeconomics.com
Deflation bei hohen Schulden ein Problem
Auch die Preissteigerungsrate ist wieder im Abwärtstrend und war zuletzt mit -0,3 % erstmals seit der Corona-Krise 2020/21 wieder negativ. Was die westlichen Industrieländer im Moment freuen würde, ist für China ein Problem – denn der Aufschwung nach der Finanzkrise 2008/09, der von hohen Investitionen in den Immobiliensektor getragen wurde, war mit einem starken Schuldenaufbau verbunden. Der Global Debt Monitor 2022 listet für China eine Gesamtverschuldung des öffentlichen und privaten Sektors von mehr als 260 % des BIP auf, damit liegt das Land nicht mehr weit hinter den recht hoch verschuldeten USA. Wenn die Preise fallen, steigt aber der reale Wert der Schulden. Zugleich häufen sich in der Wirtschaft, gerade im Immobiliensektor, die Probleme mit dem ausgelaufenen Boom, der große Projektentwickler wie Evergrande und Country Garden in Existenznöte stürzt.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.