Die rasante Abwertung des Euro dürfte der EZB-Führung im letzten Jahr Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben. Doch mit einem strammen Zinserhöhungskurs ist die Wende geglückt, das ist auch für Aktien wichtig.
Im letzten Herbst hatte der dynamische Abwärtstrend beim Euro dazu geführt, dass die Parität zum Dollar durchbrochen wurde. Ein Boden schien nicht in Sicht, aber mit dem spät, aber dann entschlossen gestarteten Zinserhöhungszyklus hat die EZB doch noch die Trendwende erzwungen. Wir hatten schon im März darauf hingewiesen, dass die Zinsdifferenzen zu den USA eher für einen stabilen Eurokurs sprechen. Erfreulicherweise ist in diesem Bereich am Kapitalmarkt nach einer volatilen Phase relative Ruhe eingekehrt, was auch für Aktien eine gute Nachricht ist.
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Aufholjagd der EZB
Die FED hat beim Zinserhöhungszyklus in 2022 mächtig vorgelegt und damit den Eurokurs deutlich unter Druck gesetzt. Das hat die EZB aufgeweckt, die einen Aufholprozess eingeleitet hat. Im laufenden Jahr wurde der Leitsatz von der europäischen Notenbank bislang um 150 Basispunkte erhöht, in den USA gab es hingegen nur noch einen Aufschlag um 75 Basispunkte. Damit liegt der Leitsatz in Übersee inzwischen bei 5,00 bis 5,25 % und in der Eurozone bei 4,00 %.

Zinsdifferenzen zuletzt stabil
Noch spannender als die Leitzinsen sind die Differenzen zwischen den Renditen von Staatsanleihen am Kapitalmarkt, da dort die erwartete künftige Entwicklung mit eingepreist wird. Und hier zeigt sich für den Euro weiterhin ein eher positives Bild: In den letzten zwei Jahren war der Zinsvorsprung von US-Papieren gegenüber deutschen Staatsanleihen mit derselben Laufzeit tendenziell rückläufig und in den letzten Monaten dann relativ stabil. Die im Moment noch höhere Inflation in Deutschland und der Eurozone (im Vergleich zu den USA) führt bislang noch nicht zu deutlich höheren Renditeforderungen – das ist beruhigend.
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