Gold hat ein spektakuläres Comeback geschafft, ist inzwischen aber technisch überkauft. Nach einer Konsolidierung könnte ein wahrscheinliches Szenario – das im Übrigen auch für den Aktienmarkt günstig ist – für weitere Kursgewinne sorgen.
Im Oktober hatten wir darauf hingewiesen, dass es trotz eines Goldpreises nah am Jahrestief durchaus ein realistisches Szenario gibt, mit dem sich die Tiefpreisphase im Nachhinein als „attraktive Einstiegschance“ entpuppen würde. Genauso ist es gekommen, dem Edelmetall ist in den letzten drei Monaten ein fulminantes Comeback gelungen – und unser skizziertes fundamentales Szenario war dafür der Wegbereiter.
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Zinsen und Dollar verursachen Kursverfall
Der Kursverfall von Gold wurde im letzten Jahr ausgelöst durch eine drastische Straffung der Leitzinsen in den USA (um insgesamt 425 Basispunkte) und die damit einhergehende Stärke des US-Dollar. Unter einem solchen Szenario leidet üblicherweise der Wert des zinslosen Goldes, zumal die Dollaraufwertung dieses für Akteure aus dem Nicht-Dollar-Raum verteuert. Auch Finanzinvestoren haben das Edelmetall zunehmend gemieden, ab Mai gab es in jedem Monat weltweit per Saldo Mittelabflüsse aus Gold-ETFs, wobei das Peak im September markiert wurde.
Straffungskurs in den USA vor dem Ende
Gegen Jahresende sind die Abflüsse aber immer geringer geworden, was mit einer Kurserholung von Gold einherging. Das dürfte einerseits auf die insgesamt positivere Stimmung am Kapitalmarkt zurückzuführen sein, andererseits aber auch mit dem Ausblick der FED zu tun haben. Die Verantwortlichen der US-Notenbank erwarten im Durchschnitt für 2023 nur noch einen moderaten Leitzinsanstieg auf 5,1 %, damit steht der Straffungskurs vor einem baldigen Ende. Zwar kalkulieren sie zugleich auch mit einem Rückgang der Inflation auf 3,1 % – das liegt aber noch deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2 %. Damit könnte sich genau das im letzten Oktober skizzierte Comeback-Szenario für Gold mit einem Ende der Zinserhöhungen, aber einer womöglich dauerhaft höheren Inflation entfalten.
Besser als der DAX
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