Mit dem Einstieg von Daimler Truck im Rahmen einer Kooperation lässt Deutz aktuell aufhorchen. Aber auch ansonsten ist das neue Mitglied im Value-Stars-Deutschland-Index gut aufgestellt.
Eigentlich passt der unabhängige Motorenhersteller Deutz, der seinen Umsatz noch schwerpunktmäßig mit Dieselmotoren stemmt, nicht in die grüne Landschaft. Doch das wäre zu kurz gedacht: Befürchtete Engpässe bei Strom und Gas wegen des Kriegs in der Ukraine zeigen, dass die Dieseltechnik aktuell noch gebraucht wird. Zudem strebt Deutz mit Investitionen von über 100 Mio. Euro in Gas-, Hybrid-, Elektro- und Wasserstoffantriebe des Segments Green eine aktive Rolle bei der Mobilitätswende an. Das dürfte der Aktie neuen Auftrieb geben.
Auf welche Aktien setzt das Value-Stars-Team?
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Effiziente Dieselmotoren als Brückentechnologie
Das neue Management-Team um CEO Sebastian Schulte will das verstaubte Image des Herstellers von Antrieben abseits der Straße, das sind beispielsweise Baumaschinen, Traktoren und Gabelstapler, grundlegend ändern. So soll Deutz nicht nur langfristig unter den Top 3 der unabhängigen Motorenhersteller etabliert werden, bis spätestens 2050 soll das gesamte Produkt- und Technologieportfolio klimaneutral sein. Der Umbauprozess erfordert Investitionen. Diese kann Deutz möglicherweise selbst erwirtschaften. Denn um den Übergang zu den Zukunftstechnologien störungsfrei zu gestalten, bedarf es zunächst unverändert Land- und Baumaschinen – mit Dieselantrieb.
Deutlich negativer Free Cashflow durch Bevorratung
Die jüngsten Zahlen von Deutz belegen dies eindrucksvoll. Wenngleich es im dritten Quartal isoliert betrachtet etwas ruhiger zugegangen ist, kann sich der Umsatzanstieg um 19 % auf knapp 1,4 Mrd. Euro im Neunmonatszeitraum für das Geschäftsjahr 2022 (per 31.12.) sehen lassen. Das Konzernergebnis stieg um über 90 % auf 45,1 Mio. Euro oder 0,37 Euro je Aktie. Zwar fallen die stark erhöhten Energie- und Rohstoffpreise auf der Kostenseite ins Gewicht, doch ist es im Gegenzug gelungen, dies über Preiserhöhungen an Kunden weiterzugeben. Erfreulich ist der Auftragsbestand, der auf 828,8 Mio. Euro (9M 2021: 616,4 Mio. Euro) geklettert ist. Durch zuletzt wieder intakte Lieferketten sollte sich dieser sukzessive abarbeiten lassen. Ein Minuspunkt ist noch der operative Cashflow, der wegen des Aufbaus von Working Capital mit -13,8 Mio. Euro negativ war.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.
