Die FED hat den Abschwung bislang unterschätzt. Lässt sich daraus ableiten, dass auch die Wachstumserwartungen für 2023 zu hoch sind? Der Zinserhöhungszyklus sollte sich dann bald dem Ende nähern.
Die US-Notenbank hat mit einem neuerlichen großen Zinsschritt um 75 Basispunkte die Börsen unter Druck gesetzt. Dies- wie jenseits des Atlantiks nähern sich die Kurse den bisherigen Jahrestiefs und drohen damit, den Boden der letzten Monate zu durchbrechen. Mit der neuerlichen deutlichen Abwärtsrevision bei den FED-Wirtschaftsprognosen ist die Sorge verbunden, dass der Zinserhöhungskurs überzogen ist und das Wachstum abwürgt. Diese Sorge ist nicht ganz unberechtigt, wie die Auswertung der FED-Einschätzungen zeigt.
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Wachstumserwartungen rauschen nach unten
Für das laufende Jahr erwartet die FED nur noch ein Miniwachstum von 0,2 %, nachdem sie vor drei Monaten noch mit einer BIP-Steigerung um 1,7 % kalkuliert hatte. Und auch der Rebound im nächsten Jahr soll mit 1,2 statt 1,7 % deutlich kleiner ausfallen. Die Notenbank hat damit den Abwärtsdruck in der Ökonomie massiv unterschätzt, wie die Auswertung der Projektionen der letzten Quartale anzeigt. Noch im März hatte die FED mit einem US-Wirtschaftswachstum von 2,8 % in 2022 gerechnet, inzwischen ist daraus im Prinzip eine Stagnation geworden.

FED riskiert eine große Rezession
Das Fatale an dem Prozess einer offensichtlich deutlichen Unterschätzung der Abwärtsdynamik durch die Notenbanker ist, dass damit eventuell auch die Folgewirkungen der drastischen Zinserhöhungen nicht richtig eingestuft werden. Solange die FED davon ausgeht, dass die Wirtschaft im nächsten Jahr das Wachstumstempo wieder steigert – und das tut sie ja nach der aktuellen Projektion, auch wenn die Steigerungsrate in 2023 ähnlich zum Verlauf in diesem Jahr immer weiter zusammenschmilzt –, sind weitere Zinserhöhungen bei einer Inflation, die nach wie vor weit über dem Zielwert liegt, angemessen. Nur: Die Wachstumsprognose für das nächste Jahr könnte ja auch noch deutlich zu optimistisch sein.
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