Würgt die FED mit ihrer deutlichen Straffung der Geldpolitik zur Inflationsbekämpfung die Wirtschaft ab, oder gelingt ein Soft Landing? Die Zinsstrukturkurve scheint ein deutliches Warnsignal zu senden, aber es ist auch eine andere, für Aktien bessere Interpretation schlüssig.
Lange hat es gedauert, bis sie aufgewacht ist, doch inzwischen geht die FED – im Gegensatz zur EZB – mit aller Entschlossenheit gegen die hohe Inflation vor. Die starken Leitzinsanhebungen in relativ kurzer Zeit bergen allerdings das Risiko, die Wirtschaft in eine größere Rezession zu stürzen. Die Zinsstrukturkurve ist in den letzten Wochen in einen inversen Verlauf gewechselt. Eine solche Konstellation war in der Historie oftmals ein gutes Warnsignal.
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Hohes Tempo bei Zinserhöhungen
Erst um 25 Basispunkte, dann um 50 und schließlich zwei Mal um 75 – die FED drückt bei den Leitzinsanhebungen auf die Tube. Lag der Satz noch zur Jahreswende bei 0 bis 0,25 %, so sind es inzwischen 2,25 bis 2,5 %. Und die Tendenz ist weiter aufwärtsgerichtet. Die Median-Einschätzung der FED-Verantwortlichen aus dem Juni sah den Zins am Jahresende bei 3,4 %. Bis Ende 2023 soll dann aber nur noch ein moderater Anstieg auf 3,8 % folgen, was daran liegt, dass die Notenbänker von einem deutlichen Rückgang der Inflation ausgehen, nämlich von 5,2 % in diesem Jahr auf 2,6 % in 2023.
Bleibt das Wachstum robust?
Die FED hat dabei ein Wirtschaftswachstum von 1,7 % sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr unterstellt – und das könnte die Schwachstelle der Projektion sein. Denn die US-Ökonomie schwächelt, in den ersten beiden Quartalen von 2022 ist das BIP bereits zum Vorquartal um 1,6 und 0,9 % zurückgegangen. Die Wachstumsrate zum Vorjahr ist damit in Q2 auf 1,6 % geschrumpft, und der Trend zeigt deutlich nach unten. Als Warnsignal bezüglich der weiteren Wachstumsperspektiven kann auch die Entwicklung der Marktzinsen gewertet werden. Die Zinsstrukturkurve, die noch Ende 2021 deutlich aufwärtsgerichtet war ist inzwischen invers, was in der Historie oftmals ein Rezessionswarnsignal darstellte – und damit ist ein BIP-Rückgang auf Jahresbasis gemeint.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.