Die Zeit der Nullzinsen ist vorbei, die Märkte haben mehrere Zinserhöhungen schon vorweggenommen. Auch Aktien sind deswegen unter Druck geraten. Es besteht allerdings die Chance auf eine Stabilisierung.
Die EZB hatte zuletzt verlauten lassen, dass sie die Anleihenkäufe im Juli stoppen und den Leitzins erstmals wieder erhöhen will. Von der heftigen Marktreaktion ist die Notenbank ganz offensichtlich selber überrascht. Nach einem massiven Zinsanstieg und einer Ausweitung der Spreads zwischen den Euroländern wurde eiligst eine Sondersitzung einberufen, um Maßnahmen gegen zu große Marktturbulenzen zu eruieren. Ob die Notenbank die Marktdynamik damit aber wieder einfangen kann, ist fraglich.
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Zins in steilem Aufwärtstrend
Der Chart der deutschen Umlaufrendite zeigt schön die Dynamik am Anleihenmarkt: Es geht bei den Zinsen steil nach oben. Nachdem die Umlaufrendite noch Ende Dezember bei -0,3 % gelegen hatte, liegt sie aktuell bereits über 1,6 %. In den schwächeren Euroländern (insb. im Süden) ist der Anstieg zuletzt noch höher ausgefallen, was mit einer Vergrößerung der Zinsabstände im Euroraum (Fachterminus: Spreads) einhergeht. Das hat die EZB alarmiert, die Sorgen vor den Auswirkungen einer zu drastischen Verschärfung der Marktlage auf die Konjunktur und die Verschuldung hat.
Neue Instrumente werden ausgearbeitet
Auf der Sondersitzung wurde daher einerseits beschlossen, dass auslaufende Staatsanleihen im Besitz der EZB insbesondere in gefährdete Länder reinvestiert werden sollen, um den Anpassungsprozess an den Märkten abzumildern. Darüber hinaus arbeitet die Notenbank aber auch an einem neuen Instrumentarium, um, wenn als notwendig erachtet, noch stärker eingreifen zu können. Dazu gab es vorerst keine weiteren Details, da die EZB offenbar hofft, schon mit dem Ankündigungseffekt eine gewisse Wirkung zu erzielen.
Besser als der DAX
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